„Homos raus aus den Löchern“ – Darstellung und Wandel von Homosexualität in der Öffentlichkeit in den 1970er bis 1990er Jahren in Münster

Fred Büning

Schulen: Friedensschule;
Jahrgangsstufen: 12
Beitragsart: Textbeitrag
Vorhandene Dokumente: Beitrag, Arbeitsbericht
Wettbewerb: So geht’s nicht weiter. Krise, Umbruch, Aufbruch (2018-2019) (Detail)
Zeitraum von: 1969
Zeitraum bis: 2000
Signatur: 4 SAB 1435
Umfang: 47 S.
Auszeichnungen: Landespreis
Untersuchte Orte: nicht erfasst
Persönlichkeiten: nicht erfasst
Institutionen: nicht erfasst
Tutoriert: Ja
Beitragszusammenfassung:

In der vorliegenden Arbeit reflektiert der Verf. die Wahrnehmung und den Wandel von homosexueller Emanzipation im Münster der 70er bis 90er Jahre. Die Stadt Münster stellt für diesen dabei ein interessantes und teilweise ambivalentes Beispiel dar, da sie zum einen die katholisch-konservative Bistumsstadt und zum anderen die liberale Universitätsstadt widerspiegele. Nach einem Überblick der Lage für homosexuelle Menschen seit der Gründung des deutschen Kaiserreiches, welcher mit der rechtlichen Legitimierung gleichgeschlechtlicher Lebensformen im Jahr 1969 endet, befasst sich der Schüler mit der Entwicklung der Schwulenbewegung in Münster anhand von Initiativen und Aktionsgruppen, wie z.B. der Studentischen Aktionsgruppe Homosexualität – HSM Münster, der Homosexuellen Initiative Münster und dem Schwulenreferat des AStA. Im Fokus dieser Vereinigungen stand vor allem der Kontakt untereinander aber auch eine lebendige Öffentlichkeitsarbeit, wodurch u.a. im Jahr 1972 die erste Demonstration von schwulen und lesbischen Menschen in der BRD hervorging. Daraus ergibt sich auch eine weitere Analyse von Homosexualität in der Öffentlichkeit, welche in Münster als eine Art Subkultur startet und durch die öffentliche Arbeit der homosexuellen Organisationen an öffentlichem Interesse gewann. Jedoch gestaltete sich die Zusammenarbeit mit großen meinungsbildenden Medien oft als schwierig, da ein großflächiges Interesse nach wie vor fehlte und größere Aktionen, wie Plakatierungen oder Film- und Theatervorstellungen, stets aus homosexuellen Bewegungen hervorgingen. In einer abschließenden Reflexion thematisiert der Verf. noch die Reaktionen von Medien und Politik auf die homosexuelle Emanzipierung sowie den Umgang mit schwulen und lesbischen Menschen von einer Gesellschaft, die sich bei dieser Thematik nur sehr langsam gewandelt hat.