„Ilsabe, machen sie so schnell wie möglich, dass sie aus Münster fortkommen, sonst wird man sie eines Tages zwangsweise entfernen“ – „Rassenschande“, Reinheitsideolo-gie und radikale Verfolgung: Das Schicksal der aufstrebenden Schauspielerin Ilsabe Berend vor dem Hintergrund unangepasster und mutiger Liebe in Zeiten nationalsozia-listischer Unterdrückung

Moriah Prochotta

Schulen: Annette-von-Droste-Hülshoff-Gymnasium;
Jahrgangsstufen: 12
Beitragsart: Textbeitrag
Vorhandene Dokumente: Beitrag, Arbeitsbericht
Wettbewerb: So geht’s nicht weiter. Krise, Umbruch, Aufbruch (2018-2019) (Detail)
Zeitraum von: 1932
Zeitraum bis: 1957
Signatur: 4 SAB 1423
Umfang: 40 S.
Auszeichnungen: nicht erfasst
Untersuchte Orte: nicht erfasst
Persönlichkeiten: Berend, Fritz, Berend, Ilsabe
Institutionen: nicht erfasst
Tutoriert: Ja
Beitragszusammenfassung:

Im Rahmen des Geschichtswettbewerbs befasst sich die Verf. mit der Biografie der Schauspielerin Ilsabe Berend in der Zeit des Nationalsozialismus. In dem Werk werden zum einen die Schikanen, denen sich die damalige jüdische Glaubensgemeinschaft ausgesetzt sah, thematisiert und zum anderen die drastischen Maßnahmen und Anstrengungen, welche von den Betroffenen auf sich genommen wurden, um sich der Willkür der Nationalsozialisten zu entziehen. Ilsabe Berend war eine deutsche Schauspielerin in Münster in den 1930er Jahren. Durch ihre Beziehung zu dem jüdischen Dr. Fritz Berend, welcher auch am Theater arbeitete, sah sich die Schauspielerin zunehmend im Visier der antisemitischen Verfolgungsapparate. Nachdem Fritz Berend aufgrund seines Glaubens keine Anstellungen mehr fand und die geheime Staatspolizei sich nach diesem erkundigte, floh er zuerst nach Berlin und von dort aus über Italien schließlich nach England. Ilsabe Berend erging es durch die Beziehung nicht besser, bis sie letztendlich auch nach Italien und England floh. Die Verf. nimmt die Geschichte auf und verarbeitet diese nach einer sachlichen Einführung in einer Novelle. Der Prosatext orientiert sich hierbei an den tatsächlichen Gegebenheiten, welche allerdings mit fiktionalen Mitteln ausgeschmückt wurden, um die Geschichte anschaulicher zu machen. Maßgebend dienten hier die Entschädigungsakten Ilsabe Berends als Grundlage. Diese Akten stammten aus dem Prozess, in dem Ilsabe Berend selbst versucht hat Entschädigungszahlungen für die Gräuel des Naziregimes zu erhalten.