„Schrecken der Feinde, des Freundes Schutz, des Fürstbistums Münster Erneuerer, Erhalter, Beförderer!“ Eine Untersuchung zum münsterischen Fürstbischof Christof Bernhard Graf von Galen

Lea Jonitz, Marie Lena Schlumbohm

Schulen: Wilhelm-Hittorf-Gymnasium; Wilhelm-Hittorf-Gymnasium;
Jahrgangsstufen: 9
Beitragsart: Textbeitrag
Vorhandene Dokumente: Beitrag, Arbeitsbericht
Wettbewerb: Gott und die Welt. Religion macht Geschichte (2016-2017) (Detail)
Zeitraum von: 1606
Zeitraum bis: 1678
Signatur: 4 SAB 1288
Umfang: 20 S.
Auszeichnungen: nicht erfasst
Untersuchte Orte: St.-Paulus-Dom, Münster
Persönlichkeiten: Galen, Christoph Bernhardt von
Institutionen: nicht erfasst
Tutoriert: Ja
Beitragszusammenfassung:

Christof Bernhard Graf von Galen ist als einer der bedeutendsten Münsteraner Fürstbischöfe in die Geschichte des westfälischen Bistumssitzes eingegangen. In ihrer Arbeit stellen die Verfasserinnen nicht nur seine Biographie und sein Wirken in der, gegen die und für die Stadt vor, sondern analysieren auch Relikte seines Lebens und Wirkens – sein Grabmal sowie sein Testament – in Perspektive auf die darin transportierten Aussagen. Sie stellen die Frage, welches Selbstbild diese Überreste transportieren und wie dies mit von Galens Lebensgeschichte zusammenhängt. Von Galens Leben (1606-1678) erzählen sie als geprägt von den Erfahrungen des Dreißigjährigen Krieges. Als traumatisiert von den Erfahrungen konfessioneller Konflokte, betrachten sie sein drastisches Durchgreifen gegen den in der Bischofswahl unterlegenen Kontrahenten, den er zunächst vergeblich versuchte aus der Stadt zu exkommunizieren – Zweifel und Widerstand nicht dulden, jedoch vor allem nicht untätig verharren wollend, sah er sich schnell selbst vor den Stadttoren stehend und diese belagernd. Gelang es ihm zwar, die Kontrolle über die Stadt wiederzuerlangen, bewerten sie seine Herrschaft – in außenpolitischer wie wirtschaftlicher Hinsicht – als nicht besonders erfolgreich. Vor diesem Narrativ des bestimmten aber erfolglosen Wirkens skizzieren sie auch seine Hinterlassenschaften: Ausführlich betrachten die Verfasserinnen sein prunkvoll-martialisch zuallererst aber religiös anmutendes Grabmal im Münsteraner Dom. Private Fotos ergänzen sie um eine Interpretation, die die Leitbegriffe des Grabmals – fromm, gerecht, stark – in den verschiedenen Elementen wiedererkennt. Den Anspruch auf resolutes Auftreten erkennen sie auch im Wortlaut von Galens Testament wieder, in welchem er seinen Nachfolger dazu anhält im Interesse religiöser Einheitswahrung als Garant des Friedens Konflikte schnell zu lösen und die Interessen der Stadt im Blick zu behalten. Im Fazit konstatieren die Verfasserinnen, dass von Galens Lebenseinstellung, die sie als sich um die weltliche Gewährleistung und Sicherung der Religion drehend sowie auf voller Überzeugung und vollem Vertrauen in sich selbst fußend einschätzen, ihnen von heutiger Warte betrachtet ebenso wie die institutionelle Verdichtung beider Interessen im Amt des Fürstbischofs fremd erscheinen.