„Wir fühlten uns wie auf einem Sklavenmarkt.“ Auswirkungen der Flüchtlingskrisen 1945 und 2015 in Münster im Spannungsfeld politischer Rahmenbedingungen und gesellschaftlicher Perspektiven
Anna Oelgemöller
Die Verf. unternimmt in der vorliegenden Arbeit den Versuch, die sog. Flüchtlingskrisen der Nachkriegszeit und 2015 miteinander zu vergleichen. Für die Situation nach dem Zweiten Weltkrieg analysiert sie in diesem Sinne verschiedene Archivalien, darunter Tagebucheinträge und Zeitungsartikel, um ein Bild der Ausgangssituation, der Maßnahmen und der Problemlagen zu zeichnen. Für die Zeit um 2015 stellt sie wiederum vier verschiedene Perspektiven dar: die Sicht von zwei Geflüchteten und zwei Münsteraner*innen. Die Darstellung erfolgt auf Grundlage von verschiedenen Artikeln der Westfälischen Nachrichten. Dem schließt sich außerdem ein Bericht über die eigenen Erfahrungen der Verf. an. Als Gemeinsamkeiten stellt sie vor allem die Unvorbereitetheit der Stadt und den Fluchtgrund des Krieges bzw. der Gewalt heraus. Als Unterschiede sieht sie u.a. den Zustand der Stadt, die 1945 fast vollkommen zerstört war, und die Herkunft der Geflüchteten.