„Wir lassen uns das nicht mehr gefallen“ – Pro Familia, Schwangerschaftsberatung und der gesellschaftliche Wandel in Münster in den 1970er und 80er Jahren

Corinna Koselleck, Antonia Sundrup

Schulen: Annette-von-Droste-Hülshoff-Gymnasium; Annette-von-Droste-Hülshoff-Gymnasium;
Jahrgangsstufen: 11
Beitragsart: Textbeitrag
Vorhandene Dokumente: Beitrag, Arbeitsbericht
Wettbewerb: So geht’s nicht weiter. Krise, Umbruch, Aufbruch (2018-2019) (Detail)
Zeitraum von: 1970
Zeitraum bis: 1989
Signatur: 4 SAB 1476
Umfang: 49 S.
Auszeichnungen: nicht erfasst
Untersuchte Orte: nicht erfasst
Persönlichkeiten: nicht erfasst
Institutionen: nicht erfasst
Tutoriert: Ja
Beitragszusammenfassung:

In dem knapp 50 Seiten starken Beitrag beschäftigen die beiden Schülerinnen sich intensiv mit dem Diskurs der „Pro Familia“-Einrichtung, der in den 1970er und 1980er Jahren eine große öffentliche Debatte in Münster auslöste. Der Grund für diese Auseinandersetzung lag in der erstmals kirchlich unabhängigen Familien- und Schwangerschaftsberatung von Pro Familia und der staatlichen Finanzierung dieser Vorgehensweise. Die liberale Ausrichtung von Pro Familia beinhaltete Positionen, die konservative Kräfte in Münster wie z.B. die katholische Kirche oder die Christlich-Demokratische-Union auf den Plan riefen. Zu diesen Positionen gehörte u. a. die Selbstbestimmung des Menschen in sexueller Hinsicht. Damit verbunden war stets eine umfangreiche Aufklärung über Verhütung und Schwangerschaftsabbruch sowie eine Bejahung von Homosexualität und eine Sexualpädagogik, die nicht nur der Fortpflanzung diente, sondern einem ungezwungenen Ausleben von menschlichen Bedürfnissen. In der Familienberatung arbeitete die Organisation nach dem Leitgedanken, dass jedes Kind das Recht habe, erwünscht zu sein. In diesem Prozess werden vor allem schwangere Frauen aber auch Paare in einer rationalen Entscheidungsfindung unterstützt, egal ob diese sich für oder gegen ein Kind entscheiden sollten. Nach der Darstellung von Grundprinzipien der Einrichtung wird der Diskurs aus verschiedenen Richtungen beleuchtet, indem die Verf. Argumente von etablierten Parteien und evangelischer bzw. katholischer Kirche anführen. Des Weiteren werden aber auch innere Konflikte konkretisiert.