„Wir machten einen Spaziergang durch das schöne Frankreich.“ Die Glorifizierung der Krise in der Retrospektive: Kriegserinnerungen eines Soldaten an den Deutsch-Französischen Krieg im Kontext des ausgehenden 19. Jahrhunderts

Jonas Rommen

Schulen: Annette-von-Droste-Hülshoff-Gymnasium;
Jahrgangsstufen: 12
Beitragsart: Textbeitrag
Vorhandene Dokumente: Beitrag, Arbeitsbericht
Wettbewerb: So geht’s nicht weiter. Krise, Umbruch, Aufbruch (2018-2019) (Detail)
Zeitraum von: 1845
Zeitraum bis: 1898
Signatur: 4 SAB 1513
Umfang: 53 S.
Auszeichnungen: nicht erfasst
Untersuchte Orte: nicht erfasst
Persönlichkeiten: nicht erfasst
Institutionen: nicht erfasst
Tutoriert: Ja
Beitragszusammenfassung:

Der Verf. widmet sich in seiner Arbeit den Erinnerungen seines Vorfahren Matthias Zeigan, der im Deutsch-Französischen Krieg als Soldat zum Einsatz kam. Als Quelle dafür dient ein Buch, in dem dieser seine Erinnerungen im Alter veröffentlichte. Zunächst rekonstruiert die Arbeit das Leben Zeigans anhand diverser Archivalien wie Sterbe- und Heiratsurkunden. Anschließend werden die Erinnerungen analysiert und dabei die Topoi des Ehrbegriffs, des französischen Erbfeindmythos, des Patriotismus, die eigene Überhöhung sowie die Idealisierung und Romantisierung des Krieges diskutiert. Die Ergebnisse werden anschließend in den historischen Kontext eingebettet. So werden bspw. Verknüpfungen zwischen dem Nationalismus Zeigans und den Sedanfeiern als Symbol der diesbezüglichen deutschen Erinnerungskultur analysiert. Nachdem die sozialen und wirtschaftlichen Folgen des Krieges diskutiert werden, wird nochmals die Bedeutung des Patriotismus, des Erbfeindmythos und des Militarismus diskutiert, um schließlich auch die zeitgenössische Wahrnehmung des Krieges zu besprechen. Als Fazit beschreibt der Verf. die Erinnerungen Zeigans einerseits als typisch und symbolhaft für die Zeit, hebt jedoch auch die durch fortschreitende Krankheit gezeichneten Entstehungsumstände hervor, aus denen sich der Wunsch nach Vermächtnis und Selbstdarstellung ergebe. Die Erinnerungen Zeigans finden sich transkribiert im Anhang.