(Kein) Aufbruch in der deutschen Justiz? – Eine Rekonstruktion der Münsteraner Prozesse gegen die Täter der Pogromnacht 1938 an ausgewählten Beispielen

Sara Bonhoff

Schulen: Annette-von-Droste-Hülshoff-Gymnasium;
Jahrgangsstufen: 9
Beitragsart: Textbeitrag
Vorhandene Dokumente: Beitrag, Arbeitsbericht
Wettbewerb: So geht’s nicht weiter. Krise, Umbruch, Aufbruch (2018-2019) (Detail)
Zeitraum von: 1938
Zeitraum bis: 1958
Signatur: 4 SAB 1464
Umfang: 27 S.
Auszeichnungen: nicht erfasst
Untersuchte Orte: nicht erfasst
Persönlichkeiten: nicht erfasst
Institutionen: nicht erfasst
Tutoriert: Ja
Beitragszusammenfassung:

In ihrem Beitrag zum Geschichtswettbewerb beschäftigt sich die Autorin mit den Nachkriegsprozessen in Münster zu der Pogromnacht 1938. Diese wurden durch die amerikanische Militärregierung veranlasst und von der Münsteraner Kriminalpolizei bearbeitet. Um die Prozesse anschaulich zu machen, hat die Verf. drei Fälle exemplarisch herausgesucht und näher beschrieben. Als Quellen für die Ausführungen dienten hauptsächlich die Prozessakten der Verhandlungen aus dem Landesarchiv NRW, Abteilung Münster. In der Darstellung der drei Prozesse folgt die Verf. einem ähnlichen Schema, indem sie nach einer kurzen Einleitung zu den Gegebenheiten des jeweiligen Falles Zeugenaussagen gegenüberstellt und diese kritisch kommentiert. Am Ende eines jeden Falls folgt ein kurzes Fazit. Ein Hauptgegenstand der Kritik war unter anderem der Umstand, dass ehemalige Zeitzeugen kaum über diese Periode Deutschlands reden und nicht belastend gegenüber anderen angeblichen Tätern aussagen wollten. Auch wirft die Verf. der deutschen Nachkriegsjustiz mangelnden Elan vor, da die Verfahren teilweise nur aufgrund von amerikanischem Druck durchgeführt worden seien. Insgesamt, so die Schülerin, seien die Prozesse nur ein zurückhaltender Aufbruch gewesen, welcher teilweise nur durch das Engagement von Einzelpersonen initiiert wurde, da sich ein Großteil der Bevölkerung noch in einem Verdrängungsprozess befunden habe.