1534/35 vs. 2010/11

Vivien Fuchs

Schulen: Kardinal-von-Galen-Gymnasium;
Jahrgangsstufen: 10
Beitragsart: Textbeitrag
Vorhandene Dokumente: Beitrag, Arbeitsbericht
Wettbewerb: Ärgernis, Aufsehen, Empörung: Skandale in der Geschichte (2010-2011) (Detail)
Zeitraum von: 1534
Zeitraum bis: 1535
Signatur: 4 SAB 878
Umfang: 40 S.
Auszeichnungen: nicht erfasst
Untersuchte Orte: nicht erfasst
Persönlichkeiten: Waldeck, Franz von
Institutionen: nicht erfasst
Tutoriert: Ja
Beitragszusammenfassung:

Nach einer prosaischen, explizit an Kinder gerichteten, aufwändig gestalteten Einführung in das Münster der Wiedertäuferzeit aus Sicht eines 11-jährigen Jungen im Jahr 1534, wird die Wiedertäuferherrschaft in Münster im vorliegenden Beitrag als Reihe vielfältiger Skandale seziert. Beginnend mit dem Toleranzvertrag vom 30. Januar 1534 wurden die Wiedertäufer innerhalb der Stadt offiziell als religiöse Gruppe anerkannt – ein Skandal aus Sicht der „etablierten“ Religionen. Der systematisch aufgebaute, auf eine breite Literaturgrundlage gestützte Beitrag zeigt dabei – wie im Fall der „Folgeskandale“ – zunächst den historischen Sachverhalt in seinen entscheidenden Zügen, schließlich die Skandalisierung und abschließend eine Bewertung des Skandals aus heutiger Sicht auf. Auf den Toleranzvertrag folgen schließlich noch 1534 der Bildersturm, die Vertreibung der Taufunwilligen, die Einführung der Pflichttaufe, der Gütergemeinschaft, der Vielweiberei und schließlich der Königsherrschaft. Sämtliche Vorfälle und Geschehnisse erscheinen der Autorin aus zeitgenössischer wie gegenwärtiger Perspektive als skandalträchtig. Erst das Vorrücken des Münsteraner Bischofs Franz von Waldeck 1535 und die Hinrichtung der Wiedertäufer können lediglich aus heutiger Perspektive als Skandale identifiziert werden.