5 Tage im Herbst – Die Odyssee der Landshut in verschiedenen Perspektiven
Johann Berghoff, Franz Joepgen
Das insgesamt 53 Seiten starke Werk der beiden Verf. setzt sich intensiv mit einer der schwierigsten Phasen der deutschen Nachkriegszeit auseinander: dem Deutschen Herbst. Einer der Höhepunkte des RAF-Terrors ist hierbei sicherlich die Entführung des Lufthansa-Flugzeugs „Landshut“ durch palästinensische Terroristen, um gefangene RAF-Mitglieder aus der Haft zu pressen. Nach einem Aufriss der Situation, in der sich die BRD befand, kommen die beiden Verf. zu dem Hauptteil der Arbeit. Dieser besteht in der Erzählung der fünf Tage, in denen sich das Flugzeug in der Hand der Entführer befand, aus verschiedenen Perspektiven. Durch den Umstand begünstigt, dass zwei der Zeitzeugen die Großeltern eines Verf. sind, stellt die Arbeit den Ablauf, die Gefühlsstimmungen und Konsequenzen der Entführung dar, wenn auch letztere teilweise persönlicher Natur sind. Zu den angesprochenen Perspektiven zählen die Darstellungen der beiden Großeltern, sowie des Co-Piloten und der Flugbegleiterin der Landshut. Um auch einen Einblick in die externe Wahrnehmung der Entführung zu bekommen, haben die Verf. zusätzlich die ehemaligen Nachbarn der Großeltern interviewt und konnten über das Buch des ehemaligen Leiters der GSG9-Einheit auch einen Einblick in das Leben der Tochter des Beamten gewinnen. Vordergründig sind neben den Darstellungen der Involvierten auch die daraus resultierenden Folgen. Diese Auswirkungen der Entführung sind individuell sehr verschieden und stellen anschaulich dar, wie sich eine derartige Situation auf Menschen auswirkt.