68er-Protest am Johann-Conrad-Schlaun-Gymnasium Münster
Carsten Franz, Jan Hoekstra, Christian Mertens
Der in drei Teile gegliederte Beitrag beschäftigt sich mit den Protesten, die im Zuge der 68er-Bewegung am Johann-Conrad-Schlaun-Gymnasium stattgefunden haben. Der erste Teil konzentriert sich dabei eher auf die verschiedenen Gruppierungen an der Schule und behandelt insbesondere Schülerzeitungen und Flugblätter. Teil zwei geht konkreter auf den genauen Ablauf des Protestes Anfang 1970 ein, während der abschließende Teil den ersten nicht-linken Schülersprecher behandelt und eine Protestdefinition vornimmt. An der Schule gab es zu Beginn der 1970er Jahre kommunistische Tendenzen innerhalb der Schülerschaft. Es wurden verschiedene Gruppen gegründet, darunter das Schulkollektiv/Marxisten-Leninisten, die „Gruppe fortschrittlicher Schülervertreter am Schlaun“, die „Kommunistische Schülerzeitung“ oder der „Vietnamausschuss Schlaun“, die Flugblätter mit linker Propaganda erstellten und eine eigene Schülerzeitungen herausbrachten. Sie wollten gegen die „kapitalistische Ausbildung“ an den Schulen vorgehen. Die Schulleitung versuchte mit Verboten, Abmahnungen und Schulverweisen die Lage unter Kontrolle zu bringen. Mit der Suspendierung und Verhaftung einiger Schüler ebbte die Protestbewegung 1973 langsam ab. Die Verfasser haben viele der von ihnen ausgewerteten Schülerzeitungen und Flugblätter in ihren Anhang integriert. Außerdem haben sie einige Zeitzeug*inneninterviews mit damals involvierten Personen geführt.