Alltagsleben in der DDR. Aus der Sicht von „Ost“- und „West“-Familien

Tobias Böntrup

Schulen: Wilhelm-Hittorf-Gymnasium;
Jahrgangsstufen: 7
Beitragsart: Textbeitrag
Vorhandene Dokumente: Beitrag,
Wettbewerb: Ost-West-Geschichte(n) - Jugendliche fragen nach (1994-1995) (Detail)
Zeitraum von: 1945
Zeitraum bis: 1990
Signatur: 4 SAB 147
Umfang: 85 S.
Auszeichnungen: nicht erfasst
Untersuchte Orte: nicht erfasst
Persönlichkeiten: nicht erfasst
Institutionen: nicht erfasst
Tutoriert: Ja
Beitragszusammenfassung:

Der Verfasser hat fünf in Westdeutschland lebende Menschen interviewt, die als Übersiedler(innen) oder durch Verwandte in Ostdeutschland eine besondere Beziehung zur DDR hatten. In seiner thematisch gegliederten Arbeit referiert er, was ihm die Befragten über Ost-West-Kontakte in den Jahren der Teilung, gegebenenfalls über ihre Flucht oder Ausreise sowie v.a. über Alltag, Schule und die Politisierung des Lebens in der DDR berichtet haben. Konkret geht er hier z.B. auf DDR-Reisen und bezogen auf Ostdeutschland bis 1989 auf Freizeitmöglichkeiten, auf die Bedeutung der Religion und Erinnerungen aus Schüler- und aus Lehrerperspektive, auf die Rolle des West-Fernsehens oder auf die fehlende Meinungsfreiheit ein. Detailliert beschreibt er zudem die Umstände der Flucht einer Familie im Oktober 1989 über Ungarn in den Westen sowie Bedenken, Hintergründe, Formalitäten und Schikanen im Umfeld eines 1989 gestellten und anfang 1990 bewilligten Ausreiseantrags. Im Nachwort betont der Verfasser, dass bestehende Ost-West-Kontakte trotz der Grenze gepflegt wurden, neue deutsch-deutsche Kontakte aufgrund von Feindbildern aber nicht entstanden sind. Als Charakteristikum des Lebens in der DDR hebt er hervor: Die Bevölkerung ist vom SED-Regime nicht als frei und mündig akzeptiert worden, sondern sie hatte im Sinne eines Systems zu funktionieren, das zwar soziale Sicherheiten bot, jede Individualität aber rigide unterdrückte. Der Hauptgrund für die Unzufriedenheit von Ostdeutschen vor 1989 seien nicht die eingeschränkten Konsummöglichkeiten, sondern Bevormundung und Intoleranz gewesen. Basis des Beitrags sind die Interviews. Ergänzendes Material wurde nur in geringem Umfang herangezogen; Literatur wurde gar nicht berücksichtigt.