Chance oder Strafe. Über den Stellenwert von Arbeit für die (Re-)Sozialisierung von Gefangenen
Dagmar Freitag
Die Schülerin beschäftigt sich mit dem Stellenwert von Arbeit für Gefangene in Justizvollzugsanstalten. Sie analysiert, wie sich die Beweggründe wandelten, für Gefangenen während ihrer Haftzeit Arbeit anzubieten oder einzufordern und wie sich dieser Gedanke entwickelte. In ihrer Arbeit schildert die Verfasserin zunächst die frühe Entwicklung der Freiheitsstrafe im Allgemeinen und geht insbesondere auf die Ansätze des evangelischen Theologen Johann Hinrich Wichern (1808-1881) ein. Wichern war einer der wichtigsten Wegbereiter der Gefängnisreformbewegung des 19. Jahrhunderts und seine Ideen wurden auch dem Bau des Gefängnisses in Münster zugrunde gelegt. Anhand dieses Beispiels veranschaulichen die Verfasserinnen das Konzept, das heute hinter der Arbeit der Inhaftierten steht. Die Arbeit wird ergänzt durch Interviews mit Mitarbeitern der JVA Münster, die der Verfasserin umfangreiches Material der einzelnen Förderwerkstätten zur Verfügung stellten.