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Sich regen bringt Segen? Arbeit in der Geschichte (2004 - 2005)

Arbeit ist für unser Leben von zentraler Bedeutung: Denn durch Arbeit sichern wir unsere Existenz, erhalten wir gesellschaftliche Anerkennung und unseren sozialen Status, wir schaffen Werte und Wohlstand und auch eigene Lebensziele, die wir uns selbst setzen, hängen maßgeblich von ihr ab. Wer von Arbeit spricht, meint meist die bezahlte Lohnarbeit. Das Verständnis hat sich in der Geschichte deutlich gewandelt. Im Sprichwort „Sich regen bringt Segen“ verbirgt sich – so betont es die Körber-Stiftung – eine weite Vorstellung vom Tätigsein. Gemeint sind der „Broterwerb“ und die Chance zum gesellschaftlichen Aufstieg, ebenso wie aber auch Wohltätigkeit und Erziehung, innere Zufriedenheit und der Einklang mit Gott und der Welt. Ziel des Wettbewerbs war es, die jungen interessierten Spurensuchenden auf die Frage zu stoßen „Könnte es uns helfen, wieder mehr nach dem Sinn und nicht nur nach dem Ertrag von Arbeit zu fragen?“. Die hohe Wertschätzung, die Erwerbsarbeit in unserer heutigen Gesellschaft inne hat, ist historisch betrachtet noch recht jung. Auch die Art der Arbeit und die Orte, an denen sie stattfindet, haben sich im Laufe der Geschichte gewandelt. Bis in das 19. Jahrhundert lag die Fertigung von Produkten meist in der Hand einer einzelnen Person und war an Haus und Hof gebunden. Erst seit Entstehung der Industrie und dem Wachstum der Städte, findet sie in Manufakturen, Fabriken und Büros statt. Die Kinder und Jugendlichen beschäftigten sich bei ihrer Spurensuche im lokalen oder familiären Umfeld beispielsweise mit folgenden Fragen: Wie wurde in der Vergangenheit gearbeitet und wie hat sich Arbeit entwickelt und verändert? Wie sind Berufe entstanden? Welche Arbeit wurde von Frauen, Männern, Kindern ausgeführt? 2004/2005 beteiligten sich fast 250 Spurensuchende von 13 Schulen am Wettbewerb; aus Münster wurden bei der Körber-Stiftung insgesamt 110 Arbeiten eingereicht. Nahezu die Hälfte der Beiträge befasst sich mit Berufen und Berufsbildern, von Schneiderbetrieben über die Berufsgruppe der Türmer hin zu Arbeit von und mit beeinträchtigten Menschen. Andere zentrale und häufig bearbeitete Themen waren die Geschichte von Firmen und (Familien-)Betriebe, Arbeit in der Landwirtschaft, Arbeitsbiografien anhand von Fallbeispielen sowie die Arbeit in der Kriegs- und Nachkriegszeit bzw. der Wandel von Arbeitsverhältnissen in der Geschichte. Insgesamt 24 Beiträge wurden auf Landes- oder Bundesebene ausgezeichnet: Ausgehend von der Schließung eines kleinen Lebensmittelgeschäftes “Feinkost Vahle“ im Jahr 2004, untersucht eine Achtklässlerin z.B. die Veränderungen im Verkäuferinnenberuf in den letzten 50 Jahren mithilfe von Zeitzeugeninterviews und wurde dafür mit einem ersten Bundespreis belohnt.
Anzahl Beiträge aus Münster: 110
Anzahl Teilnehmende aus Münster: 171
Anzahl der Preise in Münster: 28

Karte

Auf der Karte sind alle Orte markiert, zu denen Beiträge in diesem Wettbewerb geschrieben wurden.