Das Freiherr-von-Ketteler-Denkmal in Münster. Hintergründe – Entstehung – Wirkungen

Birgit Langenscheid, Viktoria von Schönfeld

Schulen: Wilhelm-Hittorf-Gymnasium; Wilhelm-Hittorf-Gymnasium;
Jahrgangsstufen: 12
Beitragsart: Textbeitrag
Vorhandene Dokumente: Beitrag,
Wettbewerb: Denkmal: Erinnerung - Mahnung - Ärgernis (1992-1993) (Detail)
Zeitraum von: 1853
Zeitraum bis: 1903
Signatur: 4 SAB 213
Umfang: 124 S.
Auszeichnungen: 3. Bundespreis
Untersuchte Orte: nicht erfasst
Persönlichkeiten: Ketteler, Clemens von
Institutionen: nicht erfasst
Tutoriert: Nein
Beitragszusammenfassung:

In ihrer Arbeit verknüpfen die Autorinnen internationale und lokale Ereignisse im Spiegel eines Denkmals miteinander: Ein Gedenkstein im Schloßgarten von Münster erinnert an Clemens von Ketteler, den aus der Stadt stammenden deutschen Gesandten in China, der während des Boxeraufstandes 1900 in Peking ermordet wurde. Für die Verf. bildet die Darstellung der Ereignisse um den Tod Kettelers nicht nur den Hintergrund für das Verständnis des Denkmals. Dessen Errichtung mitsamt seinen finanziellen und kolonialistischen Aspekten (u.a. Spendenaufrufe in allen deutschen Kolonien) ist für sie selber eine Parallele zur imperialistischen Politik des deutschen Reiches. Nach der historischen Einordnung der imperialistischen Politik im Hinblick auf China und der Biographie Kettelers skizzieren die Schülerinnen die Ereignisse in Peking im Frühjahr und Sommer 1900 und die Wirkung des Mordes auf lokaler Ebene. Ausführlich wird die Entstehung des (im Foto dokumentierten) Ketteler-Denkmals in Münster und eines Pendants in China beschrieben. Hinzu stellen die Schülerinnen eine spezielle Erörterung über die zeitgenössische Ikonographie solcher Denkmäler (bis hin zu einer Michaelis-Ikonographie) sowie eine allgemeine Denkmaldiskussion. Als wichtiges, auf die Gegenwart übertragbares Rechercheergebnis fassen die Autorinnen abschließend zusammen, dass ihnen klar wurde, wie schnell Vorurteile gegen bestimmte Bevölkerungsgruppen entstehen können, was schnell zur Diskriminierung anderer Völker führen könne.