Das Meff-Happening 1970 in Münster. Kunstprovokation und inszenierter Skandel
Aurelius Thoß
In seiner Wettbewerbsarbeit untersucht der Schüler Aurelius Thoß die öffentliche Empörung über das Meff-Happening, eine Kunstaktion von 1970 in der Münsteraner Innenstadt. Aktionskünstler aus Frankfurt legten beim Meff-Happening einen 30 Meter langen Schlauch in der Fußgängerzone aus, gefüllt mit Unrat und Nahrungsmitteln, öffneten ihn und warfen den Inhalt ins Publikum. Sprayer besprühten die Stadt. Die Polizei ließ zahlreiche Künstler verhaften. Aurelius Thoß beschreibt das Meff-Happening als einen inszenierten Skandal, der öffentliche Aufmerksamkeit erregen sollte. Anhand zahlreicher Interviews mit Beteiligten gelingt es ihm, die damaligen Abläufe der schriftlich kaum dokumentierten Aktion zu rekonstruieren. Mithilfe des Polizeiberichtes, zeitgenössischer Zeitungsartikel und einiger Archivdokumente ordnet er den Skandal kunsthistorisch und politisch in seine Zeit ein. Im Archiv liegt neben der eingereichten, eine überarbeitete und ergänzte, 65 Seiten fassende Version vom 08.05.2011 vor, die durch zahlreiche, separat verzeichnete Abbildungen auch eine plastische Vorstellung des Vorgangs ermöglicht.