Das Sendschwert – ein Skandal, der Münster bewegte!

Inas Ayad, Sophia Müller, Ruth Ranjan

Schulen: Marienschule; Marienschule; Marienschule;
Jahrgangsstufen: 8
Beitragsart: Textbeitrag
Vorhandene Dokumente: Beitrag, Arbeitsbericht
Wettbewerb: Ärgernis, Aufsehen, Empörung: Skandale in der Geschichte (2010-2011) (Detail)
Zeitraum von: 2000
Zeitraum bis: 2001
Signatur: 4 SAB 872
Umfang: 38 S.
Auszeichnungen: nicht erfasst
Untersuchte Orte: nicht erfasst
Persönlichkeiten: Tillmann, Berthold
Institutionen: nicht erfasst
Tutoriert: Ja
Beitragszusammenfassung:

Mit dem „Send“, abgeleitet von „Synode“ kamen in Münster bereits seit dem 9. Jahrhundert Vertreter der Geistlichkeit und des Bistums zusammen. Im Lauf der Jahrhunderte etablierte sich neben dieser auch gerichthaltenden Versammlung ebenfalls ein zugehöriger Markt mit eigenen Privilegien. Als Symbol für die Gerichts- und Marktfreiheit der Stadt trat das „Sendschwert“ hinzu, das als Zeichen des legitimen Rechts und der Gerichtbarkeit diente. Seit 1578 prangte es vor dem Rathaus im Kern der Stadt. Nachdem es nach einem ersten Diebstahl anonym wieder zurückgebracht wurde, wurde dieses Symbol 2000 von unbekannten Tätern erneut gestohlen. Der damalige Stadtrat um Oberbürgermeister Dr. Berthold Tillmann sah sich aufgrund des wiederholten Diebstahls nicht nur viel Spott ausgesetzt, sondern vor dem anstehenden Frühjahrs-Send, dem Jahrmarkt, der sich in Nachfolge des historischen Sends erhalten hat, auch gezwungen, etwas zu unternehmen. Da weder die Täter ermittelt werden konnten, noch das Schwert wie im ersten Fall des Diebstahls zurückgeführt wurde, ließ die Stadt auf Grundlage von Fotografien und Erinnerungen eine Kopie anfertigen, die anschließend an gleicher Stelle vor dem Rathaus angebracht und durch den Münsteraner Weihbischof Friedrich Ostermann geweiht wurde. Die Verfasserinnen stellen in einem Interview mit Dr. Tillmann nicht nur dessen Motive für die Schwert-Kopie dar, sondern ergänzen seine Sicht auch um eigene Vermutungen zum Verbleib des Schwertes.