„Glück zwischen Disteln“. Der Protest gegen den THTR in Hamm-Uentrop
David Grewe, Robert Kluth
Die Verf. beschäftigen sich mit der Geschichte des Hochtemperaturreaktors in Hamm-Uentrop und mit den Bedenken und Protesten, die die Anlage in der Bevölkerung auslöste. Nach einer knappen Definition des Protestbegriffes schildern sie die Entwicklung der Anti-Atomkraft-Bewegung in der Bundesrepublik. Sodann beschreiben sie die neue Technik des Hochtemperaturreaktors und die fanatischen Versprechen und Erwartungen, die mit der Anlage verbunden waren (u.a. Energie für die Kohleveredlung). In einer chronologischen Übersicht werden die Baufortschritte des Reaktors den Protestaktionen gegenübergestellt. Die Verf. gehen schließlich genauer auf die Bürgerinitiative ein, die den Protest organisierte. Sie schildern deren Aktionen und Bemühungen, ein möglichst bereites Bevölkerungsspektrum für den Protest zu gewinnen, und gehen auf die Probleme ein, die kommunistische Gruppen und Autonome verursachten, die den Protest gegen den Hochtemperaturreaktor für ihre Zwecke instrumentalisieren wollten. Mehrere Störfälle führten schließlich zur Abschaltung des Reaktors. In ihrem Schlusswort heben die Verf. hervor, dass die Stilllegung nicht in erster Linie durch den Protest, sondern durch die zu hohen Reparaturkosten verursacht wurde. Im Anhang enthält der Beitrag Unterlagen der Gruppen, die gegen den Reaktor protestierten, u.a. die GAL, das Umweltzentrum Münster oder das Münsteraner Plenum gegen Atomanlagen.