„Hände weg von Hiltrup!“ Die Eingemeindung Hiltrups nach Münster im Zuge der kommunalen Neuordnung 1975
Barbara Frisch, Franziska Radeke, Hannah Steinfeld
Während der nordrhein-westfälischen Gemeindereform 1975 wurde die Ortschaft Hiltrup nach Münster eingemeindet. Die Verf. haben den Protest untersucht, der sich gegen die Eingemeindung erhob. Grundlage ihrer gut strukturierten Arbeit sind u.a. Interviews mit dem damaligen Bürgermeister von Hiltrup und dem damaligen Oberkreisdirektor des Landkreises Münster. Außerdem haben sie die Berichterstattung der lokalen Presse ausgewertet. Zunächst stellen sie die Gemeindereform in Münster und die davon betroffenen Randgemeinden vor. In Hiltrup wurden vor allem die gute Infrastruktur und die geringen Kosten der kommunalen Leistungsverwaltung der Ortschaft als Argumente gegen ein Zusammengehen mit Münster genannt. Sodann gehen sie auf die Träger des Protestes und seine Formen ein. Als erste sprachen sich die Lokalpolitiker gegen die Reform aus. Bürger fanden sich in einer Initiative zusammen, um für die Selbstständigkeit zu kämpfen, Pläne für einen Zusammenschluss mit kleineren Nachbarorten wurden diskutiert und eine Abstimmung durchgeführt. Die Verf. haben die damaligen Befürchtungen der Hiltruper Bürger, von der großen Stadt geschluckt zu werden, in zwei Zeichnungen ausgedrückt. Als Erfolg der letztlich zwar vergeblichen Proteste werten sie die Ortsbezeichnung nach der Eingemeindung. Während andere Gemeinden Münster-West oder Münster-Süd-Ost genannt werden, konnte Hiltrup seinen Namen und damit auch ein Stück Identität behalten. Im Anhang der Arbeit befindet sich eine Auswahl der Dokumente, die die Schülerinnen für ihre Darstellung ausgewertet haben.