Der Engel mit dem Flammenschwert - wenn ein Denkmal rissig wird. Geschichte und Bedeutungswandel des Albachtener Kriegerdenkmals

Johannes Ahrendts

Schulen: Wilhelm-Hittorf-Gymnasium;
Jahrgangsstufen: 9
Beitragsart: Textbeitrag
Vorhandene Dokumente: Beitrag, Arbeitsbericht
Wettbewerb: Denkmal: Erinnerung - Mahnung - Ärgernis (1992-1993) (Detail)
Zeitraum von: 1921
Zeitraum bis: 1993
Signatur: 4 SAB 100
Umfang: 140 S.
Auszeichnungen: 2. Bundespreis
Untersuchte Orte: Albachten
Persönlichkeiten: nicht erfasst
Institutionen: nicht erfasst
Tutoriert: Ja
Beitragszusammenfassung:

Minutiös zeichnet der Autor die Entstehungs- und Nutzungsgeschichte des Sockeldenkmals nach, mit dem an die Gefallenen des Ersten Weltkriegs erinnert werden soll. Er skizziert dabei die Initiatoren, die Finanzierung, den Standort, den Künstler, die künstlerische Gestaltung und die Einweihung im Mai 1922. Das Thema scheint ihm deshalb passend, weil in diesem Mahnmal „beide Aspekte eines Denkmals, nämlich die beabsichtigte und die unbeabsichtigte Erinnerung enthalten sind.“ Seine Recherchen basieren auf 15 Interviews sowie umfangreichen Archiv- und Literaturstudien, die auf wissenschaftlichem Niveau ausgewiesen sind. Bei seiner Spurensuche ermittelte der Autor mehrere neue Fakten, wie etwa den Text der Urkunde aus dem Denkmalsockel. Den Mangel an schriftlichen Quellen versucht der Schüler durch detaillierte Analysen von Bildquellen zu kompensieren (Art der Personenanordnung, Flaggenschmuck, Gesichtsausdruck, sich ablesende Veränderungen des Denkmals). Bei seiner Denkmaldiskussion orientiert er sich an der Ausgangsfrage, ob das Denkmal „eventuell einen Bedeutungswandel oder eine Funktionsänderung erfahren hat“. Im historischen wie im aktuellen Teil arbeitet er die Motivlagen der jeweiligen Perioden heraus, wobei er auf die Verbindung von weltlicher Kriegerehrung, politischer Entwicklung und religiöser Sinngebung in der Entstehungszeit und in der Rezeptionsgeschichte aufmerksam macht. Aus unterschiedlichen Haushaltsangaben sowie den Beteiligungszahlen der Gemeinde zu Volkstrauertagen folgert der Autor auf die Wertschätzung des Denkmals und damit den Bedeutungs- und Funktionswandel. Das nachlassende Interesse findet 1975 in einer Umsetzung seinen Ausdruck. In seiner Interpretation der Denkmalgestaltung – ikonographisch und kunsthistorisch – knüpft der Autor auch an den Zeitgeist mit seiner Verunsicherung in sozialer und wirtschaftlicher Hinsicht an. Die heutigen Kenntnisse der Münsteraner über das Denkmal testet er abschließend durch eine Umfrage. Die Arbeit enthält eine Vielzahl von Fotos und ausgewertetem Quellenmaterial.