Der Skandal um einen Prinzen, den es niemals gab
Mirja Lange
Der in einigen Teilen prosaisch und frei formulierte Beitrag setzt sich mit dem Aufenthalt eines Betrügers in Bad Grund, im Westen des Harzes, auseinander. Dort hat sich im Juli 1972 ein polizeibekannter Hochstapler als „Prinz Uwe-Thomas von Braunschweig-Hannover-Cumberland“ ausgegeben und mit dieser fiktiven Identität einige Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Trotz des lokal begrenzten Auftreten des Lügners, der auf die Zuneigung der Bad Grunder für das Welfen-Haus setzte und „seinen“ Besitz inspizieren wollte, stellt für die Verfasserin vor allem der (lokal-)journalistische Umgang damit eine Skandalisierung und somit den wesentlichen Bestandteil des Skandals dar. Auch knapp 40 Jahre später ist die Erinnerung an die Vorfälle 1972 noch immer mit Peinlichkeiten behaftet, jedoch handelt es sich um kein striktes Tabu-Thema mehr.