Deutsch-deutsche Liebesgeschichten

Anne Spickenheuer, Sandra Wellmann

Schulen: Wilhelm-Hittorf-Gymnasium; Wilhelm-Hittorf-Gymnasium;
Jahrgangsstufen: 10
Beitragsart: Textbeitrag
Vorhandene Dokumente: Beitrag, Arbeitsbericht
Wettbewerb: Ost-West-Geschichte(n) - Jugendliche fragen nach (1994-1995) (Detail)
Zeitraum von: 1946
Zeitraum bis: 1990
Signatur: 4 SAB 146
Umfang: 67 S.
Auszeichnungen: 4. Bundespreis
Untersuchte Orte: Wroclaw
Persönlichkeiten: nicht erfasst
Institutionen: nicht erfasst
Tutoriert: Ja
Beitragszusammenfassung:

Die Schülerinnen beleuchten an zwei konkreten Beispielen die Probleme deutsch-deutscher Liebesbeziehungen und Eheschließungen. Im ersten Teil der Arbeit stellen sie die Geschichte der Gentners (geb. 1934/1935) vor. Sie gehen dabei auf die Vertreibung beider aus Breslau 1946, das Kennenlernen in einer Ost-Berliner Studentengemeinde in den 50er Jahren, auf die Flucht des Mannes 1960, den folgenden Briefkontakt, auf Treffen in den 70er Jahren und die Behördenkämpfe bis zur 1977 wegen der Heirat bewilligten Ausreise der Frau ein. Im zweiten Teil beschreiben sie detailliert die Erfahrungen eines Paares (geb. 1961/1966), das sich 1988 bei einer Leipzig-Reise des aus Münster stammenden Mannes kennenlernt und trotz Schikanen und negativer Reaktionen im September 1989 seine Heirat und kurz danach die Übersiedlung der Frau durchsetzen kann. In die Schilderung des Privaten werden allgemeine Informationen und relevante Dokumente eingebunden. In einem kommentierten Vergleich fassen die Autorinnen später zusammen, was sie über das Verhalten von Behörden, Reaktionen der Umwelt und DDR-bezogene Bilder, mit denen die Frauen im Westen konfrontiert wurden, erfahren haben. Dabei wird neben individuellen und zeitbedingten Unterschieden klar, dass bürokratische Hürden und Vorurteile in Ost wie West eine Rolle spielten. Wichtig ist für die Verf. zudem die Erkenntnis der starken Einflußnahme der Politik auf das Leben des einzelnen. Hauptgrundlage sind Interviews mit den Ehepaaren. Im Fazit weisen die Verf. auf die Grenzen der Oral History hin.