Die „Wiedertäufer“. Ein Skandal vom 16. Jahrhundert bis heute!

Hannah Speck

Schulen: Annette-von-Droste-Hülshoff-Gymnasium;
Jahrgangsstufen: 12
Beitragsart: Textbeitrag
Vorhandene Dokumente: Beitrag, Arbeitsbericht
Wettbewerb: Ärgernis, Aufsehen, Empörung: Skandale in der Geschichte (2010-2011) (Detail)
Zeitraum von: 1530
Zeitraum bis: 1993
Signatur: 4 SAB 809
Umfang: 70 S.
Auszeichnungen: 3. Bundespreis
Untersuchte Orte: nicht erfasst
Persönlichkeiten: nicht erfasst
Institutionen: nicht erfasst
Tutoriert: Ja
Beitragszusammenfassung:

Die radikalchristliche Täuferbewegung entstand Anfang des 16. Jahrhunderts und wurde von Beginn an von den offiziellen Kirchen und der Obrigkeit verfolgt. Eine Sonderrolle in ihrer Geschichte spielte die Stadt Münster. Von 1530 bis 1535 regierten die Täufer die Stadt, die ihnen als »Neues Jerusalem« galt. Mit radikalen Reformen – von der Gütergemeinschaft bis zur Vielehe – brachten sie große Teile der Münsteraner Bevölkerung gegen sich auf. Opposition und Empörung unterdrückten die Täufer radikal. Klassische Quellenauswertung von Archivalien und persönliche Gespräche mit Experten bilden die Grundlage der Schülerarbeit von Hannah Speck, die in einem historischen Längsschnitt die Skandalisierung der Täuferbewegung nachzeichnet. Dabei stellt Speck nach Anerkennung einer gewissen „Selbstskandalisierung“ der radikalen Wiedertäufer fest, dass die Wahrnehmung der Gruppierung immer von den virulentesten Streitfragen der Wahrnehmungszeit abhing: So wurden die Wiedertäufer eingangs primär in religiöser Hinsicht, in einer religiös fundierten Gesellschaft, damit inhärent sozial, als Ketzer verurteilt, schließlich als Aufrührer eingestuft und in jüngerer Vergangenheit – je nach Gesinnung der Urteilenden – als Kommunisten oder Faschisten diffamiert.