Die Flucht aus dem Iran. Ein Weg in die Unabhängigkeit
Julia Göllmann, Flora Kerstan, Sara Teimouri
Eine der drei Verfasserinnen ist im Alter von neun Jahren mit ihrer Familie aus dem Iran nach Deutschland gekommen. Diesen familiären Hintergrund will die von ihnen eingereichte Arbeit aufarbeiten, indem sie die Genese der gegenwärtigen Struktur des iranischen Staates als Produkt unsicherer politischer Umstände, einschneidender Reformen und externer Einmischungen begreift. Eine entscheidende Rolle wird hier nicht nur den USA, die in der Region großflächig eigene Interessen wirtschaftlicher wie machtpolitischer Natur verfolgen, als Antagonist und Aggressor sondern auch Ajatollah Chomeini zugestanden, der seit dem Machtverfall und der sukzessiven Auflösung der Institution des Schah in seiner Vernetzung von Religiösem wie Politischem bis zu seinem Tod großen Einfluss auf die sozio-politische Lage hatte. Die Rolle der Religion im Iran begreifen die Verfasserinnen als erst im Laufe der Zeit zugenommene religiöse Imprägnierung und Beeinflussung ursprünglich säkularer Lebensbereiche. Bedingt wurde diese Entwicklung durch den Aufstieg gesellschaftlicher Strömungen in denen die religiöse Durchdringung des Alltags eine Rolle spielte und die diese nun mit harten Sanktionierungen gegen die restliche Bevölkerung durchzusetzen versuchen – ein Grund, weshalb viele Familien aus Angst vor Verfolgung angesichts ihrer Devianz das Land verlassen.