Die Flüchtlinge der Rote-Erde-Siedlung in Münster-Mecklenbeck: Wie aus Fremden Freunde wurden
Bettina Pötter, Anke Schulte
Die Verfasserinnen beschäftigen sich kurz mit dem ehemaligen Reichsarbeitsdienstlager Mecklenbeck, in dem zunächst Kriegsgefangene, später Ausgebombte und Flüchtlinge untergebracht wurden, und berichten dann über den Bau der Rote-Erde-Siedlung. Sie untersuchen Gründe für die zunächst ablehnende Haltung der bäuerlich-einheimischen Bevölkerung gegenüber den Fremden aus West- und Ostpreußen, Pommern, Schlesien und den Sudeten, die schon bei den Kindern, im Vereinswesen, durch konfessionelle Unterschiede, sprachliche bzw. dialektale Besonderheiten und nicht zuletzt durch die Gleichsetzung der Bewohner der Rote-Erde-Siedlung mit denen des nahegelegenen, noch stärker ausgegrenzten Lagers Mecklenbeck befördert wurde.Die 1951 gegründete Siedlung befand sich zunächst etwas außerhalb von Mecklenbeck, so dass auch durch die räumliche Trennung eine Annäherung an die alteingesessenen Bewohner sehr schwierig war. Durch die Vergrößerung des Stadtteils im Laufe der Zeit, wurde die Siedlung „Rote Erde“ immer mehr Teil Mecklenbecks, so dass ihre Bewohner laut den Verfasserinnen heute gut integriert sind.