Die Umgehungsstraße – Die unendliche Geschichte des umstrittensten Verkehrsprojekts Münsters

Markus Schmitz

Schulen: Wilhelm-Hittorf-Gymnasium;
Jahrgangsstufen: 11
Beitragsart: Textbeitrag
Vorhandene Dokumente: Beitrag, Arbeitsbericht
Wettbewerb: Tempo, Tempo… Mensch und Verkehr in der Geschichte (1990-1991) (Detail)
Zeitraum von: 1875
Zeitraum bis: 1991
Signatur: 4 SAB 092
Umfang: 185 S.
Auszeichnungen: 2. Bundespreis
Untersuchte Orte: Geistviertel, Münster
Persönlichkeiten: nicht erfasst
Institutionen: nicht erfasst
Tutoriert: Ja
Beitragszusammenfassung:

Aus der Perspektive geschädigter Anwohner beschreibt der Verfasser akribisch die Planungs- und Baugeschichte der Umgehungsstraße B 51 im Süden Münsters, von der seine Familie seit über 50 Jahren betroffen ist. Detailliert erläutert der Verf. die einzelnen Phasen des Straßenausbaus und die Veränderungen des einst stark ländlich geprägten Geistviertels. Neben den Auswirkungen der Straßenerweiterung auf die Betroffenen verfolgt er chronologisch auf der Basis außerordentlich umfangreicher Recherchen wirtschaftliche, militärische, ökologische und verkehrstechnische Aspekte. Er stellt Interessenkonflikte dar und beschreibt kenntnisreich die Aktivitäten der örtlichen Bürgerprotestbewegung, in der auch sein Vater seit Jahren mitarbeitet. Der Verf. beurteilt die Geschichte der Umgehungsstraße als eine „Geschichte der Planungsfehler“. Verhängnisvoll sei gewesen, Planungen aus den 1930er Jahren, als das Geistviertel noch ländlich geprägt war und die geplante Straße die Bezeichnung „Umgehungsstraße“ tatsächlich noch verdient hätte, im Grunde fast unverändert bis heute weiterzuführen. Das Geistviertel gehört heute mit über 40 000 Bewohnern zu den bevölkerungsreichsten stadtnahen Wohngebieten. Es wird von der verkehrsreichen B 51 zerschnitten, wie der Autor auch mit seiner eindrucksvollen Fotodokumentation belegt. Mit kritischem Blick auf den weiteren Straßenausbau – der seines Erachtens auch wieder mehr Verkehr produzieren wird – fordert der Verf. für die Zukunft nicht nur weitsichtigere Planungen unter größerer Anwohnereinbindung. Um den Verlust an Lebensqualität und die Belastungen durch Abgase und Lärm des aktuell geplanten vierspurigen Ausbaus der B 51 abzumildern, schlägt der Verf. vor, die Trasse – einem Beispiel aus Bochum-Grumme folgend – mit einer begrünten Lärmschutzabdeckung zu versehen. Als Materialgrundlage dienen dem Autor Archivalien aus verschiedenen Archiven Münsters, Dokumente des Straßen- und Landesbauamtes Münster, des Verkehrsclubs sowie Fotos aus Privatbesitz.