Die Verfolgung der Zeugen Jehovas während der NS-Diktatur – Glaubensfestigkeit als Todesurteil

Jule Richter

Schulen: Annette-von-Droste-Hülshoff-Gymnasium;
Jahrgangsstufen: 8
Beitragsart: Textbeitrag
Vorhandene Dokumente: Beitrag, Arbeitsbericht
Wettbewerb: Gott und die Welt. Religion macht Geschichte (2016-2017) (Detail)
Zeitraum von: 1933
Zeitraum bis: 2017
Signatur: 4 SAB 1306
Umfang: 22 S.
Auszeichnungen: Landespreis
Untersuchte Orte: nicht erfasst
Persönlichkeiten: nicht erfasst
Institutionen: nicht erfasst
Tutoriert: Ja
Beitragszusammenfassung:

In ihrem Beitrag beschäftigt sich die Schülerin mit den Zeugen Jehovas während der NS-Diktatur am konkreten Fallbeispiel der Verfolgung der Familie Kusserow aus Westfalen. Zunächst geht sie dafür den Fragen nach, warum und wie die Zeugen Jehovas verfolgt wurden und wie viele Opfer es gab, um sich daraufhin konkretisierend mit der Familie Kusserow auseinanderzusetzen. Auf Basis eines von einem der jüngsten Mitglieder der Familie, Hans Werner Kusserow, publizierten Werks mit dem Titel „Der lila Winkel“ erarbeitet sie die Geschichte derer Verfolgung. Insgesamt verbrachte die Familie Kusserow 48 Jahre in Gefängnissen, Zuchthäusern und Erziehungsheimen, zwei Brüder wurden wegen Wehrdienstverweigerung ermordet – dabei wurde Wilhelm Kusserow vom Kriegsgericht in Münster zum Tode verurteilt – und einer starb an den gesundheitlichen Folgen des Konzentrationslagers. Die Verfasserin kommt mit Blick auf das Schicksal der Familie Kusserow zu dem Schluss, dass – ähnlich wie im Titel anklingend – die Standfestigkeit bezüglich ihres Glaubens für die Zeugen Jehovas ein Todesurteil bedeuten konnte. In einem abschließenden Aufriss erarbeitet die Autorin die Entwicklung der Zeugen Jehovas nach der NS-Diktatur, indem sie die Fragen nach Status in der BRD und DDR, den Regeln der Glaubensgemeinschaft, ihrer gesellschaftlichen Akzeptanz und nach Kontrolle durch den Verfassungsschutz beantwortet.