„Säbel hoch fürs Vaterland“. Burschenschaften in Deutschland – Ein Skandal?

Tilman Hakenes

Schulen: Kardinal-von-Galen-Gymnasium;
Jahrgangsstufen: 13
Beitragsart: Textbeitrag
Vorhandene Dokumente: Beitrag, Arbeitsbericht
Wettbewerb: Ärgernis, Aufsehen, Empörung: Skandale in der Geschichte (2010-2011) (Detail)
Zeitraum von: 1815
Zeitraum bis: 2011
Signatur: 4 SAB 889
Umfang: 54 S.
Auszeichnungen: nicht erfasst
Untersuchte Orte: nicht erfasst
Persönlichkeiten: nicht erfasst
Institutionen: nicht erfasst
Tutoriert: Nein
Beitragszusammenfassung:

Der Autor – Sohn eines zu Studienzeiten aktiven Mitglieds und derzeitigen Philisterseniors der „Katholischen Deutschen Burschenschaft Alania zu Münster“ – setzt sich in seiner Arbeit mit der Frage auseinander, ob, je nach Perspektive, der vehemente Protest gegen Studentenverbindungen oder die andauernde Existenz dieser Korporationen ein Skandal ist. Hierzu beleuchtet er nicht nur in einer Umfrage aktuelle Meinungen zu Burschenschaften und Verbindungen, sondern skizziert nach der wechselvollen Geschichte des Burschenschaftswesens auch die stets mit diesem einhergehende Kritik an den Korporationen. Dabei bedient er sich an Beispielen aus der Literatur, satirischer Karikaturen und aktueller kritischer Stimmen, aus denen sich Nähe zu deutschnationaler Ideologie, Seilschaftbildung und Trinkgelage als Hauptstreitpunkte herauskristallisieren lassen. Am Beispiel der Münsteraner Alania macht er jedoch die ambivalente Haltung der Verbindung zu deutschnationalen Strömungen deutlich. Von den Krisenjahren der Weimarer Republik geprägt, begrüßt die Burschenschaft die nationalsozialistische Herrschaft zuerst euphorisch, sieht sich dann aber einiger Enttäuschungen ausgesetzt, als sie den NS-Staat mehr als Chaos- denn als Ordnungsstifter wahrnimmt und sich bald mit anderen Korporationen zusammengelegt und schließlich gänzlich verboten sieht. Nach dem Krieg wiederbegründet wurde die Burschenschaft – wie viele andere auch – in der Fortdauer ihrer Existenz von einigen Krisen bedroht. Zur Zeit des Beitrags war die Alania aufgrund ausbleibenden Nachwuchses nicht mehr unter den Studenten aktiv. Die Vorwürfe der undemokratischen Strukturen sowie der deutschnationalen Haltung sieht der Autor in einer oberflächlichen Betrachtung des Verbindungshandelns begründet, deren sich über die Jahre wiederholende Kritik keiner kritisch-hinterfragenden Reflexion mehr unterworfen worden ist und seiner Meinung nach von Fall zu Fall genauestens zu prüfen sei.