Flußverschmutzung durch eine Papierfabrik. Ein Fall aus Münster in Westfalen 1861-1903

Katharina Ernst, Kristina Kessemeier

Schulen: Schillergymnasium; Schillergymnasium;
Jahrgangsstufen: 12
Beitragsart: Textbeitrag
Vorhandene Dokumente: Beitrag,
Wettbewerb: Umwelt hat Geschichte (1986-1987) (Detail)
Zeitraum von: 1861
Zeitraum bis: 1903
Signatur: 4 SAB 018
Umfang: 94 S.
Auszeichnungen: 2. Bundespreis
Untersuchte Orte: Aa, Münster
Persönlichkeiten: nicht erfasst
Institutionen: nicht erfasst
Tutoriert: Nein
Beitragszusammenfassung:

Die Verf. rekonstruieren aus Akten des Stadtarchivs Münster den Konflikt um die Verschmutzung der Münsteraner Aa durch eine 1861 bis 1903 bestehende Papierfabrik oberhalb der Stadt Münster. Da die Münsteraner Aa im Sommer nur sehr wenig Wasser geführt und der Fluß unterhalb der Fabrik ungünstige Strömungsverhältnisse hatte, kam es schon bald nach der Gründung der Fabrik zu Beschwerden durch den Pächter einer Flußbadeanstalt, den Fischereipächter und den Besitzer einer Bleicherei. Wie die Autorinnen zeigen, konnten sich die Besitzer anfangs jedoch wegen der industriefreundlichen Haltung der Provinzregierung mit ihrem Standpunkt, dass von den Abwässern der Fabrik keine Beeinträchtigungen ausgehen würden, weitgehend durchsetzen. Die Schülerinnen dokumentieren, dass nur die unteren Behörden Interesse an einem schärferen Vorgehen gegen die Papierfabrik hatten. Erst 1873 begann die Regierung, aufgeschreckt durch mehrere Epidemien im Raum Münster, ihre Haltung zu ändern und verlangte vom neuen Besitzer den Bau von Klärbassins und beauftragte den zuständigen Amtmann mit der regelmäßigen Überprüfung der Fabrik. Trotz des Einbaus von für damalige Verhältnisse fortschrittlichen Klärvorrichtungen ließen die Beschwerden über die Fabrik nicht nach und die Besitzer mußten 1903, mittlerweile von der Stadt Münster verklagt, Konkurs anmelden.