Frauen und Beruf im 20. Jahrhundert am Beispiel meiner Nachbarin, Frau Dr. Ilse Hauck. Ein Skandal in doppelter Hinsicht

Nils Stephan Pütz

Schulen: Gymnasium Paulinum;
Jahrgangsstufen: 6
Beitragsart: Textbeitrag
Vorhandene Dokumente: Beitrag, Arbeitsbericht
Wettbewerb: Ärgernis, Aufsehen, Empörung: Skandale in der Geschichte (2010-2011) (Detail)
Zeitraum von: 1918
Zeitraum bis: 2011
Signatur: 4 SAB 906
Umfang: 29 S.
Auszeichnungen: nicht erfasst
Untersuchte Orte: WWU Münster
Persönlichkeiten: nicht erfasst
Institutionen: nicht erfasst
Tutoriert: Ja
Beitragszusammenfassung:

Der Verfasser beschreibt in seiner Arbeit die Vita der kurz nach Fertigstellung der Arbeit verstorbenen Münsteranerin Dr. Ilse Hauck als Beispiel für den schwierigen Weg von Frauen in akademische Berufsfelder. Hauck, die Medizin studierte, schaffte es jedoch, während des Zweiten Weltkrieges, 1943, ihr Studium aufzunehmen. Nachdem sie ihr Staatsexamen 1950 in München ablegte und im selben Jahr den Doktortitel summa cum laude erhielt, arbeitete sie bis 1953 zunächst als Pflichtassistentin, dann als Ärztin in der Universitätsklinik Erlangen. Diese Tätigkeit blieb jedoch auf ein ehrenamtliches Arbeitsverhältnis beschränkt. Nach ihrem Umzug 1959 unterstützte Hauck vor allem ihren Mann, der Geschichtsprofessor an der Westfälischen Wilhelms-Universität war, bei dessen Tätigkeit; als Ärztin wurde sie erst nach dem Tod ihrer ersten Tochter – in den 1970er Jahren – in der psychologischen Betreuung anderer Ärzte wieder aktiv, dabei belief es sich weiterhin auf ehrenamtliche Tätigkeiten. Haucks Biographie erscheint dem Verfasser in doppelter Hinsicht skandalös: Aus historischer Perspektive sei ihr Wunsch, Medizin zu studieren, aufsehenerregend, schon fast ein Skandal gewesen. Rückblickend und von heutigen Maßstäben aus betrachtend, beurteilt er den schwierigen Weg Haucks, sowie ihre nur selten erfolgenden Bezahlungen als skandalös.