Frauenstudium in Münster – ein Skandal aus der heutigen Sicht
Karoline Altgelt, Elisabeth Muschiol
Die Schülerinnen Elisabeth Muschiol und Karoline Altgelt erforschen am Beispiel der Universität Münster, mit welchen Argumenten und aus welchen Motiven Frauen im 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts das Studium verwehrt bzw. erschwert wurde. Sie differenzieren in ihrer Arbeit zwischen historischem Skandal und rückblickender Skandalisierung. Grundlage ist vor allem eine umfangreiche Sekundärliteratur zum Thema. Der Skandal besteht für die Verfasserinnen vor allem darin, dass Frauen lange Zeit der Zugang zu einem Hochschulstudium nicht möglich war. Dabei beleuchten sie nicht nur die Anfänge und größten Widerstände gegen die Zulassung von Frauen zum Studium, sondern auch, welche historischen Begleitumstände und Hintergründe vom Ersten Weltkrieg bis über die Nachkriegszeit in den 1950ern hinaus die Studienmöglichkeiten von Frauen geprägt haben. Sie kommen zu dem Schluss, dass die Zugänglichkeit eines Studiums – insbesondere für Frauen – abhängig von politischen, ideologischen, ökonomischen und sozialen Rahmenbedingungen ist. Gleiches gilt für die Wahrnehmung dieses Faktums, ob aus zeitgenössischer oder rückschauender Perspektive.