Fritz Leopold Steinthal und der Nationalsozialismus
Henning Böllert, Vincent Recke
Die Reichspogromnacht verlief auch in Münster als Ausbruch der Gewalt und Verwüstung. Die Synagoge wurde in Brand gesteckt, das Haus des Rabbiners gestürmt und die Bewohner misshandelt. Die Ereignisse dieser Nacht stellen den Ausgangspunkt der Arbeit dar, in der die Verfasser sich kurz mit dem Leben des Münsteraner Rabbiners Fritz Leopold Steinthal befassen. Der 1889 in Berlin geborene Steinthal arbeitete seit 1919 in Münster – 1938 migrierte der Rabbiner nach Argentinien, wo er bis zu seinem Tod 1969 im Exil blieb. Die Verfasser skizzieren knapp, welche Möglichkeiten Juden in den verschiedenen deutschen Staatsformen hatten und zeigen sich entsetzt ob der antijüdischen Stimmung auch von christlichen Gruppen, die sie zeitgenössischen Reaktionen auf die Reichspogromnacht entnehmen.