Georg Sperlich. Skandalträchtiger Bürgermeister in Münster

Julian Bohm, Joel Buschmann, Jonas Imkamp

Schulen: Johann-Conrad-Schlaun-Gymnasium; Johann-Conrad-Schlaun-Gymnasium; Johann-Conrad-Schlaun-Gymnasium;
Jahrgangsstufen: 8
Beitragsart: Textbeitrag
Vorhandene Dokumente: Beitrag, Arbeitsbericht
Wettbewerb: Ärgernis, Aufsehen, Empörung: Skandale in der Geschichte (2010-2011) (Detail)
Zeitraum von: 1929
Zeitraum bis: 1933
Signatur: 4 SAB 859
Umfang: 15 S.
Auszeichnungen: nicht erfasst
Untersuchte Orte: Schlossplatz Münster
Persönlichkeiten: Sperlich, Georg
Institutionen: nicht erfasst
Tutoriert: Ja
Beitragszusammenfassung:

Am Vorabend der Weltwirtschaftskrise, 1929, ließ der damalige Münsteraner Oberbürgermeister Georg Sperlich unter dem Namen „Deutsches Heim“ ein 600 Wohnungen starkes Bauprojekt für Familien der Mittelschicht durchführen. Die von fünf Bauunternehmen errichteten Wohnungen wurden jedoch mit dem Einbruch der Wirtschaftskraft eine finanzielle Bürde, als die dort wohnenden Familien ihre Mieten nicht weiter bezahlen konnten. Diesen planerischen Fehlgriff löste Sperlich zunächst mittels einer Selbstanzeige bei der Bezirksregierung auf, die ihn nicht für schuldig befand. Zum Skandal wurde die Angelegenheit jedoch als sich herausstellte, dass die von Sperlich mit dem Bau beauftragten Firmen nicht nur mehr Geld eingestrichen hatten, als geplant, sondern auch für zwei seiner Schwager bei der Auftragsvergabe Vorteile entstanden waren. Nach gegenseitiger Anschuldigungen und Denunzierungen unter den Amtsträgern der Stadt Münster, die die Verfasser linear nachzeichnen, endete eine erneute Selbstanzeige Sperlichs für diesen mit einer Geldstrafe und der Enthebung aus dem Amt des Oberbürgermeisters. Neben dieser Affäre sehen die Autoren auch in seinen gescheiterten, unbeliebten Plänen, den Schlossplatz (damals Hindenburgplatz) mit einem Justizgebäude neu zu bebauen, einen Beitrag zu seiner Entlassung. Der „Bauskandal“ wurde mit zwei außergerichtlichen Vergleichen beendet.