Gerhard Domagk und sein Kampf gegen die „weiße Pest“: Ein Forscher im Spannungsfeld wissenschaftlicher und politischer Interdependenzen in Zeiten der Krise und Umbrüche

Sophia Bremer, Johanna Hülskamp

Schulen: Annette-von-Droste-Hülshoff-Gymnasium; Annette-von-Droste-Hülshoff-Gymnasium;
Jahrgangsstufen: 12
Beitragsart: Textbeitrag
Vorhandene Dokumente: Beitrag, Arbeitsbericht
Wettbewerb: So geht’s nicht weiter. Krise, Umbruch, Aufbruch (2018-2019) (Detail)
Zeitraum von: 1900
Zeitraum bis: 2019
Signatur: 4 SAB 1494
Umfang: 36 S.
Auszeichnungen: Landespreis
Untersuchte Orte: nicht erfasst
Persönlichkeiten: Domagk, Gerhard
Institutionen: nicht erfasst
Tutoriert: Ja
Beitragszusammenfassung:

Die Arbeit der beiden Schülerinnen beschäftigt sich mit dem Münsteraner Arzt Gerhard Domagk und seinem Kampf gegen die Krankheit Tuberkulose. In der klar strukturierten Arbeit wird zuerst die Krankheit selbst näher erläutert. Anschließend widmen sich die beiden Verf. der Krankheit im 19. Jahrhundert, weil es dort zu einer ersten intensiven Auseinandersetzung mit dieser kommt, da Tuberkulose im Deutschen Reich eine der weitverbreiteten und tödlichen Erkrankungen war. Vor allem die Forschung von Robert Koch wird hier genannt, auf der auch die spätere Forschung Domagks aufbaut. Speziell Münster, mit einer der höchsten Todesraten im Deutschen Reich, dient als Beispiel. Als Gründe der Ausdehnung werden zudem Aspekte wie Hygiene, Wohnsituation, Familienleben und Diagnose analysiert. Eine Lösung der Problematik deutete sich erst mit den Forschungen Domagks 1935 an. Um dies näher zu beschreiben, legen die Verf. die Biografie, Forschungsprozess und Auswirkung der Untersuchungen dar. Als wichtigen und kritischen Punkt heben die Schülerinnen jedoch auch die Forschung Domagks während des Zweiten Weltkriegs in der Bayer AG hervor, welche von Menschenversuchen an Häftlingen und Zwangsarbeit profitierte. Zudem war die Bayer AG Teil der Interessengemeinschaft Farbenindustrie AG (kurz: I.G. Farben), die durch die Lieferung des Gases Zyklon B an Konzentrationslager den Holocaust aktiv unterstützte. Abschließend setzen sich die Schülerinnen noch mit der akuten Lage und Bedrohung von Tuberkulose auseinander.