Getrud, du musst noch Katzen füttern! Hilfe für verfolgte Juden im Münsterland
Carla Ense, Greta Heuser
In ihrem Beitrag beschäftigen sich die beiden Schülerinnen mit der Geschichte der jüdischen Familie Spiegel, die sich zur Zeit des Zweiten Weltkrieges im Münsterland versteckt hielt. Auf Grundlage des Buchs „Retter in der Nacht. Wie eine jüdische Familie in einem münsterländischen Versteck überlebte“ von Marga Spiegel wurde das Schicksal der Familie bereits verfilmt. Während Marga und Karin Spiegel (Mutter und Tochter) auf verschiedenen Bauernhöfen im Münsterland ihr Versteck gefunden hatten, war Siegmund Spiegel u.a. auf dem Hof der Großmutter einer der Schülerinnen untergebracht. Zunächst erörtern die Verfasserinnen jedoch die Verfolgung der Juden in der Zeit von 1933-45 und zeichnen dabei die historischen Linien von den anfänglichen Boykotten und Pogromen bis hin zur systematischen Vernichtung nach. Ein zweiter historischer Zugriff steht im Zeichen des jüdischen Lebens in Deutschland seit der Zeitenwende, bevor die Lage der Familie Spiegel während des Zweiten Weltkriegs geschildert wird. Den Abschluss bildet die Erzählung der Großmutter, deren Vater Siegmund Spiegel auf seinem Hof ein Versteck bot. Das im Titel gewählte Zitat bezieht sich auf die Versorgung Spiegels, der, auf dem Heuboden wartend, von der Großmutter der Schülerin abends mit einem Lebensmittelkorb versorgt wurde. Auf dem Weg dorthin fütterte diese allerdings noch die Katzen, sodass sich die Floskel als Erinnerung an die Versorgung Spiegels etablierte.