Giant Pool Balls – ein Kunstskandal in Münster?

Berit Eickmeyer, Laura Heyen, Pauline Niestert

Schulen: Wilhelm-Hittorf-Gymnasium; Wilhelm-Hittorf-Gymnasium; Wilhelm-Hittorf-Gymnasium;
Jahrgangsstufen: 6
Beitragsart: Textbeitrag
Vorhandene Dokumente: Beitrag, Arbeitsbericht
Wettbewerb: Ärgernis, Aufsehen, Empörung: Skandale in der Geschichte (2010-2011) (Detail)
Zeitraum von: 1977
Zeitraum bis: 2011
Signatur: 4 SAB 874
Umfang: 23 S.
Auszeichnungen: nicht erfasst
Untersuchte Orte: nicht erfasst
Persönlichkeiten: Oldenburg, Claes, Webbeler, Franz Josef
Institutionen: nicht erfasst
Tutoriert: Ja
Beitragszusammenfassung:

1977 initiierte die Stadt Münster eine Kultur-Ausstellung, in deren Rahmen Künstler Skulpturen für selbstgewählte Ausstellungsorte innerhalb des Promenadenrings schufen. Im Zuge dessen wurden am 6. Juni 1977 die „Giant Pool Balls“ des schwedischen Künstlers Claes Oldenburg am Aasee aufgestellt. Für die Skulpturprojekte investierte die Stadt insgesamt 130.000 D-Mark. In der Münsteraner Bevölkerung löste diese Mittelverwendung großflächige Proteste aus. Dabei führte sich der Widerstand der Münsteranerinnen und Münsteraner bis hin zu aktiven Protestaktionen: Steuerzahlungen wurden verwehrt, die Pool Balls mit Graffiti beschmiert und versucht, in den Aasee zu rollen. Anrückende Polizisten wurden verletzt und einige der Randalierenden daraufhin verhaftet. Erst nach etwa zehn Jahren änderte sich die Grundeinstellung den nunmehr als „Aaseekugeln“ bekannten Pool Balls gegenüber, die nun in einem guten Zustand auch als Art Markenzeichen des Aasees gelten. Neben einer Skizze der Proteste führten die Verfasserinnen auch ein schriftliches Interview mit dem damaligen Kulturdezernenten der Stadt Münster, Franz-Josef Webbeler, durch, in dem er seine – auch in der Retrospektive – positive Sicht auf die Skulptur-Projekte 1977 der seiner Ansicht nach lediglich partikular ablehnenden Haltung einiger Bevölkerungsteile gegenüberstellt.