Heimatlos!? Flüchtlinge und Vertriebene aus der Sendenhorster Ausweich-Oberschule

Andrea Vogt

Schulen: Wilhelm-Hittorf-Gymnasium;
Jahrgangsstufen: 9
Beitragsart: Textbeitrag
Vorhandene Dokumente: Beitrag,
Wettbewerb: Unser Ort - Heimat für Fremde? (1988-1989) (Detail)
Zeitraum von: 1938
Zeitraum bis: 1960
Signatur: 4 SAB 211
Umfang: 74 S.
Auszeichnungen: 4. Bundespreis
Untersuchte Orte: Sendenhorst, Wilhelm-Hittorf-Gymnasium, Münster
Persönlichkeiten: nicht erfasst
Institutionen: nicht erfasst
Tutoriert: Ja
Beitragszusammenfassung:

Nach der Zerstörung der „Schule am Wasserturm“, der Vorläuferin des heutigen Wilhelm-Hittorf-Gymnasiums, wurden ab Ende 1944 deren Schüler*innen in einer Ausweichschule 20 km südöstlich von Münster unterrichtet. Vor allem aus vier Interviews mit ehemaligen Schüler*innen und aus Quellenfunden im Schularchiv dokumentiert die Verfasserin umfangreich Fluchterzählungen der Flüchtlings- und Vertriebenenkinder, Berichte über deren Schulalltag an der Ausweichoberschule und Probleme der Integration von Schüler*innen an der Schule und ihrer Familien am Ort. Den Kindern fiel die Integration leichter als den Eltern; das liegt nach Ansicht der Verfasserin sowohl an ihrem Alter und der fehlenden Verwurzelung mit der alten Heimat, als auch daran, dass es in der Ausweichoberschule keine homogenen Einheimischen-Gruppen gab, da die Schülerinnen und Schüler (ihre aus der Raumnot entstandene Koedukation war damals ungewöhnlich, fast „anrüchig“) aus verschiedenen Dörfern der Umgebung kamen und sich vorher noch nicht gekannt hatten; auch der lange Schultag (acht Stunden mit gemeinsamer Schulspeisung) förderte das wechselseitige Vertrautwerden.