Hilflose Helfer. Irre, Geisteskranke und Idioten. Fakten und geschichtlicher Hintergrund der Behandlung psychisch erkrankter Menschen in der Heil- und Pflegeanstalt Marienthal zu Münster in der Zeit nach dem Ersten bis nach dem Zweiten Weltkrieg

Karen Eva Aldejohan

Schulen: Wilhelm-Hittorf-Gymnasium;
Jahrgangsstufen: 13
Beitragsart: Textbeitrag
Vorhandene Dokumente: Beitrag,
Wettbewerb: Vom Armenhaus zur Suchtberatung. Zur Geschichte des Helfens (1996-1997) (Detail)
Zeitraum von: 1914
Zeitraum bis: 1945
Signatur: 4 SAB 181
Umfang: 165 S.
Auszeichnungen: 5. Bundespreis
Untersuchte Orte: Westfälische Provinzial- und Pflegeanstalt, Münster-Marienthal
Persönlichkeiten: nicht erfasst
Institutionen: nicht erfasst
Tutoriert: Nein
Beitragszusammenfassung:

Die Autorin verdeutlicht am Beispiel einer Heilanstalt der Barmherzigen Schwestern die Auswirkungen der nationalsozialistischen Euthanasiepolitik. Eine Auseinandersetzung mit der Pflege und Behandlung von Geisteskranken im Dritten Reich bildet den Auftakt des umfangreichen Beitrags. Die Autorin schildert die Anfänge der Heilanstalt Marienthal und die Arbeit der Barmherzigen Schwestern. Ein eigenes Kapitel widmet sie den Veränderungen, welche der Anstaltsalltag nach der Machtübernahme der Nazis erfahren hat. Unter anderem thematisiert die Autorin hier das konfliktgeladene Verhältnis der Barmherzigen Schwestern zum weltlichen Personal. Das konkrete Schicksal eines Patienten verdeutlicht die Umsetzung des Euthanasiegedankens, was den Tod tausender psychisch Kranker bedeutete. Unter der Fragestellung „Was wußte die Öffentlichkeit?“ untersucht die Autorin des Weiteren, wie die Medien mit diesen Vorgängen umgegangen sind und wie sich die Öffentlichkeit den Geisteskranken gegenüber verhalten hat. In einem abschließenden Kapitel würdigt die Autorin die Arbeit der Barmherzigen Schwestern. Die Autorin hat viele Interviews geführt, mußte sich allerdings im Bezug auf Archivmaterial mit einer „Chronik des Mutterhauses der Barmherzigen Schwestern“ begnügen, da ihr der Zugang zum Archiv des Hauses Marienthal verwehrt wurde. Eine weitere Basis des Beitrags bilden zeitgenössische und aktuelle rückblickende Zeitungsartikel. Die ausführliche Darstellung wird durch einen umfangreichen Anhang ergänzt, der eine Vielzahl von Fotos, Archivalien, Zeitungsartikeln sowie private Dokumente interviewter Zeitzeugen enthält und so einen vielschichtigen Eindruck einzelner Patientenschicksale sowie der geleisteten Hilfe innerhalb der Heilanstalt Marienthal vermittelt.