Hitler oder Gott? Mein Urgroßvater und die Bekennende Kirche von 1933-1945

Dorothea Gäbel

Schulen: Marienschule;
Jahrgangsstufen: 7
Beitragsart: Textbeitrag
Vorhandene Dokumente: Beitrag, Arbeitsbericht
Wettbewerb: Gott und die Welt. Religion macht Geschichte (2016-2017) (Detail)
Zeitraum von: 1933
Zeitraum bis: 1945
Signatur: 4 SAB 1347
Umfang: 36 S.
Auszeichnungen: nicht erfasst
Untersuchte Orte: Wroclaw
Persönlichkeiten: Gäbel, Erhard
Institutionen: nicht erfasst
Tutoriert: Ja
Beitragszusammenfassung:

Die Schülerin beschäftigt sich in dem recht umfangreichen Beitrag mit der Biographie ihres Urgroßvaters Erhard Gäbel, welcher ab dem 10. April 1931 Pfarrer der bekennenden Marien-Magdalenen-Kirche in der Nähe von Breslau war. Was ist eine Bekennende Kirche, wer war mein Urgroßvater, welche Rolle spielte er in der Bekennenden Kirche und war den Menschen im Nationalsozialismus Gott oder Hitler wichtig, sind die Fragen, die die Verfasserin umtreiben. Zunächst erläutert sie dazu die Grundspannung zwischen der Kirche und dem Nationalsozialismus zu Beginn der 1930er Jahre, um sich daraufhin mit der Bekennenden Kirche in den Jahren 1933-1945 auseinander zu setzen. Den Lebenslauf Pfarrer Gäbels detailliert wiedergebend, fokussiert die Verfasserin anschließend seine Rolle in der evangelischen Diasporagemeinde in der Nähe von Breslau zur Zeit des NS-Regimes. Pfarrer Gäbel, der seinen dritten Vornamen Adolf ablehnte, hatte sich bereits früh von den nationalsozialistischen Zugängen zum christlichen Glauben, z.B. Alfred Rosenbergs „Der Mythos des 20. Jahrhunderts“, distanziert und positionierte sich schon im Spätsommer 1932 öffentlich gegen die NS-Ideologie. Zu Konflikten kam es besonders im Zuge von Beerdigungen: Einmal setzte sich der Pfarrer für die Beerdigung einer Kriegsgefangenen ein, ein anderes Mal verhinderte er, dass ein Hakenkreuz-Fahnenträger einen Trauerzug durchs Dorf anführte. Zwar legte auch Gäbel 1938 den Amtseid auf Hitler ab, doch dies hätte ihn nicht an seiner klaren Position, für die evangelische Kirche einzutreten, gehindert, so das Fazit der Autorin. Der Wettbewerbsbeitrag basiert auf einem breiten Fundament von Quellen, u.a. ein Brief der Großtante mit Erinnerungen an Erhard Gäbel sowie der beigefügten Personalakte Gäbels der früheren evangelischen Kirche Breslau (heute Wroclaw, Polen).