„Wie aus einer anderen Welt…“ – Rückblicke auf nichtangepaßtes und oppositionelles Verhalten in der DDR

Jan Lübbering

Schulen: Wilhelm-Hittorf-Gymnasium;
Jahrgangsstufen: 10
Beitragsart: Textbeitrag
Vorhandene Dokumente: Beitrag, Arbeitsbericht
Wettbewerb: Ost-West-Geschichte(n) - Jugendliche fragen nach (1994-1995) (Detail)
Zeitraum von: 1942
Zeitraum bis: 1989
Signatur: 4 SAB 151
Umfang: 130 S.
Auszeichnungen: 4. Bundespreis
Untersuchte Orte: DDR
Persönlichkeiten: nicht erfasst
Institutionen: nicht erfasst
Tutoriert: Ja
Beitragszusammenfassung:

Der Schüler beschäftigt sich anhand von zwei Einzelbeispielen mit oppositionellem Verhalten in der DDR. Im ersten Teil seines Beitrags geht es um die Biographie von „Heinz K.“ (geb. 1942), der, als seine innere Distanz zum SED-Staat in der Zeit des Prager Frühlings immer stärker wird, 1968 über Bratislava in den Westen flieht. Im zweiten Teil zeichnet er das Leben der Adlers (geb. 1943/1946) nach, die sich als christlich engagiertes Ehepaar seit den 70er Jahren und intensiv auch im Herbst 1989 an regimekritischen Protestaktionen im kirchlichen Rahmen beteiligen, jahrelang von der Stasi überwacht werden und im Dezember 1989 in den Westen übersiedeln. Für beide Fälle stellt er die Zeitzeugen-Erinnerungen chronologisch von der Kindheit bis zum Verlassen der DDR vor, spricht Lebensumstände und Überzeugungen an. Im ersten Teil steht dabei die minutiös geschilderte Flucht im Vordergrund, im zweiten das per Bild- und Schriftmaterial (u. a. Stasi-Akten) belegte Protestverhalten bis 1989. Von den Biographien ausgehend, benennt der Schüler in einem dritten Teil DDR-spezifische Faktoren, die beim Konflikt des einzelnen mit dem Regime eine fördernde oder hemmende Rolle spielen konnten. Er erwähnt hier die faktisch geforderte Anpassung, die Indoktrination schon im Kindesalter, die stets präsente Überwachung, aber auch die staatliche Anerkennung der DDR seit den 70er Jahren und den Einfluß alter Seilschaften heute. Abschließend betont er den Wert der Freiheit und die in Diktaturen besondere Bedeutung der Kirche. Basis der Arbeit sind in den Text integrierte Interviews mit den drei Hauptpersonen. Nachdem er zu Beginn die schwierige Trennung von Information und Interpretation problematisiert hat, bemüht sich der Autor in der Darstellung um eine graphische Hervorhebung von Zitaten und Kommentaren. An seine Darstellung schließt sich ein umfangreicher Dokumentationsteil an, der viele der benutzten Quellen in Kopie enthält.