Johann Paul Kremer. Arzt oder Mörder?

Shaghayegh Gorji

Schulen: Marienschule;
Jahrgangsstufen: 7
Beitragsart: Textbeitrag
Vorhandene Dokumente: Beitrag, Arbeitsbericht
Wettbewerb: Ärgernis, Aufsehen, Empörung: Skandale in der Geschichte (2010-2011) (Detail)
Zeitraum von: 1936
Zeitraum bis: 1960
Signatur: 4 SAB 907
Umfang: 19 S.
Auszeichnungen: nicht erfasst
Untersuchte Orte: Auschwitz / Auschwitz-Birkenau, WWU Münster
Persönlichkeiten: Kremer, Johann Paul
Institutionen: nicht erfasst
Tutoriert: Ja
Beitragszusammenfassung:

1936 wurde Johann Paul Kremer zum außerordentlichen Professor für Anatomie und menschliche Vererbungslehre an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster berufen. Die vorliegende Arbeit stellt dar, wie Kremers Karriere, ausgehend von seiner doktrinär ideologischen Fundierung ihn 1942 nach seiner Meldung zum freiwilligen Dienst im Prager SS-Lazarett bis ins Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau führte, wo er als Aushilfs-Lagerarzt von August bis November 1942 tätig war. Im Zuge dessen bildete sich bei ihm rasch ein experimentelles und Untersuchungsinteresse an den Leichnamen und Organen der ermordeten Häftlinge aus. Seine Tätigkeit protokollierte er sorgfältig in seinem Tagebuch, welches im späteren Prozess gegen Kremer als Beweismittel eingesetzt wurde. Die anfängliche Todesstrafe wurde von der polnischen Justiz zu einer zehnjährigen Gefängnisstrafe ausgesetzt, welche darüber hinaus nach seiner Rückkehr nach Deutschland als Abgeltung für seine dortige Verurteilung gewertet wurde. Die Reaktion der Münsteraner Presse darauf interpretiert der Verfasser als missbilligend und somit das Urteil skandalisierend.