Kampf um die Jugend – Ein Kampf ums eigene Überleben? Die kath. Jugendvereine im Bistum Münster in der NS-Zeit als Hitlers Feinde

Viktoria Strzoda

Schulen: Marienschule;
Jahrgangsstufen: 11
Beitragsart: Textbeitrag
Vorhandene Dokumente: Beitrag, Arbeitsbericht
Wettbewerb: Gott und die Welt. Religion macht Geschichte (2016-2017) (Detail)
Zeitraum von: 1930
Zeitraum bis: 1940
Signatur: 4 SAB 1351
Umfang: 35 S.
Auszeichnungen: nicht erfasst
Untersuchte Orte: nicht erfasst
Persönlichkeiten: Galen, Bischof von
Institutionen: nicht erfasst
Tutoriert: Ja
Beitragszusammenfassung:

Angestoßen durch die These des deutschen Historikers Joachim Kuropka, dass ein Kampf um die Jugend für jedes totalitäre System letztlich einen Kampf ums eigene Überleben darstelle, entwickelt die Schülerin die Fragestellung, ob die katholischen Jugendlichen unter dem NS-Regime nicht auch um das eigene Überleben gekämpft hätten und ob der Widerstand katholischer Jugendverbände eine Form des Überlebens darstellte. Zentral fokussiert sie dabei die Sturmschar in Münster. Den Ursprüngen und Charakteristika der katholischen Jugend stellt sie Hitlers Vorstellung von einem ‚neuen’ Menschen gegenüber, um daraufhin detailliert das katholische Münsterland in den Jahren 1930-40 zu beschreiben. Die Anfänge der Sturmschar erläuternd und die ca. 100 Mann starke Ortsgruppe in Münster vorstellend, führt die Autorin schließlich auf einen der Höhe- wie Wendepunkte der Sturmschar hin: Unter der Leitung von Franz Steber und Hans Niermann nahmen 1.570 Mitglieder an einer Papstaudienz in Rom Ostern 1935 teil, wurden bei ihrer Rückreise allerdings bereits von der Gestapo erwartet (u.a. wurde Franz Steber zu 14 Monaten Haft verurteilt). Nachdem die Autorin die HJ als Antagonisten der katholischen Jugendverbände kurz darstellt, nimmt sie den Protest des Münsteraner Bischofs Clemens August Graf von Galen gegen die Rede Alfred Rosenbergs am 07. Juli 1935 auf dem Gauparteitag der NSDAP in Münster sowie die Synode 1936 in Münster als Kampf des Bistums Münster für die katholischen Jugendverbände in den Blick. Bezogen auf ihre eingangs formulierte Leitfrage resümiert die Verfasserin abschließend, dass die katholischen Jugendverbände (und insbesondere die Sturmschar) durch ihren Widerstand und den Kampf für freie Entfaltung unter dem NS-Regime um das eigene Überleben gekämpft hatten. Für unsere heutige Zeit zieht sie den Schluss, dass der Staat nicht das Recht habe, die Jugend für eigennützige Zwecke auszunutzen, und dass die Sturmschar noch heute als Vorbild dienen kann, um für die Freiheit der zukünftigen Generation einzustehen.